Technik und Architektur

»Äußerst sparsam und obendrein noch schick: Das Institutsgebäude in Kaiserslautern setzt Maßstäbe bei Energieeffizienz und Arbeitsatmosphäre« – so beginnt der Artikel der bild der wissenschaft plus. Das Gebäude, in dem unsere Forscherinnen und Forscher arbeiten, ist in der Tat außergewöhnlich, u.a. aus folgenden Gründen:

  • Rund 7.500 Computer-Cores sorgen für die nötige Rechenleistung.
  • Grüne Atrien verbinden die vier Büroflügel und schaffen eine lichtdurchflutete Arbeitsumgebung.
  • Mit einer Abwärmeleistung von maximal 320 kW aus den Serverräumen schaffen wir vor allem im Winter ein Wohlfühlklima für 22 tropische Pflanzenarten in den Atrien. Selbst wenn draußen minus 20 Grad Celsius herrschen, ist es in den Atrien noch 17 Grad Celsius warm. An normalen Wintertagen kommt es sogar vor, dass Mitarbeiter zur Erwärmung der Büros die Fenster zu den Atrien öffnen.
  • Jedes Büro wird mit 40 Kubikmeter Frischluft pro Stunde versorgt. Bevor sie die Denkzellen erreicht, fließt die Luft durch einen Erdkanal, der sie im Winter vorwärmt und im Sommer kühlt.
  • Im Keller arbeiten zwei Blockheizkraftwerke Tag und Nacht: Sie produzieren einen großen Teil des im Fraunhofer ITWM erzeugten Stromes. Allein 2017 lieferte die Anlage 1,6 Millionen Kilowattstunden Strom und 2,7 Millionen Kilowattstunden Wärme. In den Sommermonaten wird die Wärme genutzt zur Erzeugung von Kälte mittels Absorptionsverfahren. 
  • Unterstützung erhalten die beiden Kleinkraftwerke von einer 150 Kilowatt Vakuumsolarröhrenanlage auf dem Dach.
  • Mittels freier Kühlung – also ohne nennenswerten Aufwand an zusätzlicher Energie – und einem 600 Kubikmeter Wasserspeicher wird auch Kälte eingesetzt.
  • Kreativität braucht auch Bewegung: Die schaffen wir am Fraunhofer ITWM mit einem Fitnessraum, Beachvolleyball, Tischtennis, Tischfußball und Yoga; außerdem beteiligen wir uns am örtlichen Bike-Sharing.

 

Lohnt sich der Aufwand?

Als das Gebäude in den Anfang 2000er Jahren entworfen wurde, kalkulierte man für das Baubudget eine normale technische Ausstattung. Die Mehrkosten mussten also durch geringere Energiekosten und den Wegfall anderer Technik wie Wärmedämmung oder Heizkörper hereingeholt werden. Das gelang. Mit 50 Kilowattstunden Wärme pro geheiztem Quadratmeter ist das Institut sehr energieeffizient. Mit einem Gesamt-CO2-Ausstoß für Strom, Gas, Fernwärme von 1.000 Tonnen im Jahr 2017 zudem auch klimafreundlich.