Dieses Projekt wird als Erweiterung für einen Zeitraum von weiteren zwei Jahren aufgesetzt und zielt insbesondere auf Anwendungen von Machine Learning ab, bei denen gegenüber den klassischen Ausführungen durch ML klare Vorteile zu erwarten sind. Wir setzen dabei (wie in der ersten Phase) weitgehend auf Themen, die nicht bereits durch andere Forschergruppen abgedeckt sind. Die Themenauswahl beruht auf den Arbeiten der ersten Phase.
Hier haben wir erfolgreich das Feld der Deep Neural Networks (DNNs-) gestützten Bild-zu-Bild-Verarbeitung besetzt. Wir beobachteten eine hohe Qualität der Anwendungsergebnisse für eine Vielzahl seismischer Datensätze – auch wenn die Netze ausschließlich mit rein synthetischen Daten trainiert worden waren. Eine wesentliche Erkenntnis hierbei war die Abstraktionsebene für die synthetischen Datensätze, die eine merkmalsorientierte Modellierung erforderte, ohne die Notwendigkeit, das reale Aussehen der Felddaten zu simulieren.
Besondere Möglichkeiten der neuen ML-Tools nutzen
Werkzeuge zur Gather-Konditionierung – wie ML-Demultiple und ML-Align – zeigen klare Vorteile gegenüber klassischen Methoden:
- Vermeidung von Parametern zum Steuern der Prozesse
- Unabhängigkeit von der jeweiligen Domäne der Gather (Zeit-Tiefe, Offset-Winkel)
- Deutliche Beschleunigung der Prozessabläufe durch die obsolet gewordene Qualitätskontrolle
- Vermeidung von typischen Artefakten der klassischen Ergebnisse, wie z.B. oszillierende künstliche Strukturen, die durch Align verursacht werden, oder falsches Amplitudenentfernen aufgrund von RMO-starken Aliasing-Ereignissen in Radon-Demultiple
Das Potenzial dieser Werkzeuge in hochwirksame Alternativen zu klassischen Methoden ist damit offensichtlich. Klar ist auch, dass wir das erforderliche Maß an Robustheit und Qualität nur durch eine enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern erreichen. Dabei beziehen wir deren Datensätze und Fachwissen bei der Bewertung der Ergebnisse mit ein. Technisch wurde diese Zusammenarbeit in der ersten Phase durch die Integration der Werkzeuge in die Ausführungsplattform Aloma vorbereitet. Aloma wurde erfolgreich bei den Partnern installiert und von den Unternehmen bereits versuchsweise genutzt.
Die Aufgaben und Ziele für die zweite Phase sind entsprechend dieser Vorarbeiten und dem Kompetenzprofil festgelegt und werden am Fraunhofer ITWM von einer Arbeitsgruppe mit Expertise in den Bereichen Seismik (Processing und Interpretation), HPC und ML bearbeitet.
Die geplanten Arbeitspakete umfassen:
- Erweiterung der Gather-Konditionierung
- AVO-Inversion
- Nutzung von GANs für seismische Anwendungen
- Interpolieren seismischer Daten in unterschiedlichen Sortierungen
- Studie zum Training mit synthetischen Daten im Vergleich zum Training mit gelabelten Felddaten
- automatisierte Multi-Well-Tie
Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie den vollständigen, englischsprachigen Projektvorschlag (Proposal) erhalten möchten.