An wen richtet sich das neue Tool zur Entscheidungsunterstützung?
Michael Helmling: In erster Linie möchten wir politische Entscheidende auf lokaler Ebene unterstützen, z.B. Landräte und Landrätinnen oder Gesundheitsämter, die lokale Entscheidungshilfe brauchen, um den Epidemie-Verlauf für die Bürgerinnen und Bürger ihrer Kommune besser einschätzen zu können.
Was ist das Besondere an dem EpideMSE-Tool?
Neele Leithäuser: Aktuell können einerseits historische Daten – wie in vielen Datenportalen – georeferenziert angezeigt werden. Weiterhin kann aber auch die Dunkelziffer auf lokaler Ebene geschätzt werden. Dies basiert auf statistischen Missing-Data-Verfahren, die von unseren Expertinnen und Experten der Abteilung Mathematik für die Fahrzeugentwicklung durchgeführt werden. Dabei wird untersucht, ob unterschiedliche Sterblichkeitskeitsstatistiken, die nicht durch biologische Faktoren erklärt werden können, durch Dunkelziffern angeglichen werden können.
Michael Helmling: Durch das SEIR-ähnliche Prognosemodell, dass von den Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Transportvorgänge entwickelt wurde, kann der weitere Epidemie-Verlauf auf lokaler Ebene abgeschätzt werden. Dabei wird auch der Zusammenhang zwischen Maßnahmen und Auswirkungen aufgezeigt.
Johanna Schneider: Natürlich können Kommunen, die mit uns kooperieren wollen, auch Wünsche äußern. Wir sind offen für weitere Ideen und möchten das Tool dahingehend optimieren, dass es den Entscheidungstragenden genau die Informationen liefert, die sie benötigen. Daher haben wir uns entschlossen, den Prototypen des EpideMSE-Tools beim Healthcare Hackathon in Mainz in einem Workshop vorzustellen.