Pflegedienste arbeiten selten standardisiert oder gar vollautomatisiert. Stattdessen gibt es unterschiedlichste Dokumentenarten, viel Papier, viele schriftliche Vermerke, Kürzel anstelle von Unterschriften. Besteht der Verdacht eines Betrugs, müssen Ermittlungsbehörden alle Unterlagen mühselig in Excel-Sheets übertragen, viele kleine Einzelleistungen nebeneinanderstellen und abgleichen – bisher per Hand! Weil das Zeit und Ressourcen frisst, wird die Analyse oft abgebrochen, sobald die Beweislast für einen Schuld- oder Freispruch reicht.
Machine Learning zur Datenerfassung
Einfacher und zeitgemäßer geht es bald mit der KI-Software der Forschenden aus dem Projekt »PflegeForensik«. Sie setzen zum einen auf die enge Zusammenarbeit mit der Polizei, um die Lösung genau an deren Bedarf auszurichten und so wirklich einen Vorteil für den Alltag zu schaffen. Zum anderen nutzen sie die automatisierte Bildverarbeitung mit Machine Learning, um für die Aufklärung wichtige Dokumentenarten wie Tourenplanung, Besuchsberichte, Leistungsnachweise oder Dienstpläne zu erkennen und digital in einer zentralen Datenbank zu erfassen. Dafür werden Bildverarbeitungsverfahren und moderne Methoden des sogenannten Deep Learnings kombiniert.