Rückblick zur MINT-EC Math-Talent-School

Welch eine ereignisreiche Woche die Schüler:innen hinter sich haben! Neben den sechs großen Mathe-Projekten mangelte es natürlich auch nicht an Freizeitangeboten. Dazu gehörte ein Theater-Teambuilding-Workshop, eine Nachtwanderung und ein gemeinsames Abendessen in der Innenstadt von Kaiserslautern. Auch die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) konnten die Schüler:innen kennenlernen.

Wir schauen gemeinsam mit einigen unserer Teilnehmenden zurück auf unsere bisher größte Math-Talent-School und ihre Highlights:

Das Kennenlernen

Nach langen Zugfahrten war es endlich so weit, die insgesamt 36 Schüler:innen trafen am Gemeinschaftshaus in Trippstadt ein! Der erste Abend stand dabei ganz im Zeichen des Teambuildings: Nach einem gemeinsamen Abendessen, bei dem die Schüler:innen schonmal die Gelegenheit hatten, sich kennen zu lernen, stellten anschließend die Betreuer:innen ihre Projekte vor. Um in Kleingruppen mit jeweils fünf bis sieben Personen eingeteilt zu werden, gaben die Teilnehmenden ihr präferiertes Projekt an.

Als großes Highlight des Abends stand ein Theaterworkshop an. Gemeinsam mit Barbara Seeliger tauschten sich die Schüler:innen mittels verschiedener Übungen aus und lernten sich so gleich zu Beginn besser kennen. »Das hat echt Spaß gemacht und war super lustig«, erzählt Jessica Thome von der Europaschule aus Bonn.

Kennenlernprogramm
© Fraunhofer ITWM
Kennenlernspiele und ein Theaterworkshop haben den ersten Abend zu einem Highlight gemacht.

Vielseitige Projekte

Interview Johanna Ibach
© Fraunhofer ITWM
Johanna Ibach im Gespräch.

Am nächsten Tag ging es dann in aller Frühe ans Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM. Nach einer kurzen Begrüßung mit Führung durch das Institut begann endlich die Projektarbeit. Diese gefiel allen am besten, da waren sie sich einig! Die Praxisnähe stand im Vordergrund und die Schüler:innen erhielten einen Einblick in das Berufsleben von Mathermatiker:innen.

»Ich finde mein Projekt super spannend«, erzählte Johanna Ibach aus der Gruppe von Christian Gibbs. Sie arbeiteten an einer Formel zur Bestimmung des Körperfettanteils mit Hilfe der Programmiersprache R. »Am besten hat mir gefallen, dass alle sehr wertschätzend waren, und man nur wenig Vorwissen mitbringen musste. Wir haben uns eigentlich immer alle gegenseitig geholfen«.

Teamarbeit ist wichtig

Dem stimmten auch Franziska und Jessica zu: Gemeinsam arbeiteten sie im Projekt von Cymoen O'Reilly, also an der Optimierung der Herstellung von Vliesstoffen für Wundauflagen.

»Am meisten mochte ich, dass wir sehr selbstständig arbeiten konnten, aber wenn wir Hilfe brauchten, haben wir direkt neue Ideen und Ansätze bekommen«, meinte Franziska und Jessica fügte noch hinzu: »Vor allem sind wir ein richtig gutes Team geworden!«
 

Ganz viel Neues

Auch Charles Sunderbruch aus der Gruppe von Prof. Surulescu zeigte sich begeistert von der Projektarbeit: »Ich finde es toll, wie viel Neues man in einer Woche lernen kann. Ich hätte mir am Dienstag noch nicht vorstellen können, mit welchen Formeln wir arbeiten. Aber durch die Arbeit im Team und mit der Unterstützung durch unsere Betreuerin setzt sich einfach alles nach und nach zusammen wie ein Puzzle. Ich liebe so etwas!«

Besonders weil in den Projekten viel Neues angebracht wurde und natürlich auch alle Schüler:innen von verschiedenen Schulen und mit verschiendenen Wissensständen kamen, war das Fraunhofer ITWM sehr bedacht darauf, allen Teilnehmenden die gleichen Wissensvorraussetzungen zu geben. Daher gab es für ausgewählte Gruppen einen Programmiereinführungskurs.

Viele verschiedene Berufswünsche

Bei 36 Schüler:innen können auch die späteren Berufswünsche weit auseinander gehen. Das haben wir bei den Projektthemen beachtet, von Biomathematik über Programmierung bis Prozessoptimerung war für alle etwas dabei.

Ob sie Mathe studieren wolle, da sei sie sich noch nicht ganz sicher. Auf jeden Fall aber etwas naturwissenschaftliches, meint Jessica Thome und fügt hinzu: »Ich habe auch Chemie als Leistungsfach, eventuell möchte ich auch etwas in diese Richtung studieren«. Franziska entgegend: »Eigentlich habe ich mehr Interesse an Biologie in Kombination mit Pädagogik, aber nach der Projektwoche muss ich mir da nochmal Gedanken drüber machen, ob Mathe nicht doch in Frage kommt«.

Gruppenbild Abendessen
© Fraunhofer ITWM
Gemeinsames Abendessen in der Kaiserslauterer Innenstadt

Von Washington nach Kaiserslautern

Portrait von Charles Sunderbruch
© Fraunhofer ITWM
Charles Sunderbruch aus Washington bei uns im Interview.

Charles hingegen ist sich seiner Studienwahl schon sicher. »Ich möchte etwas mit Fliegen machen! Denn mich interessiert alles, was mit Raketen und Fliegen zu tun hat. Raumfahrtingenieur wäre dabei eine Idee! Da ist natürlich viel Mathe dabei, deshalb hat die Math-Talent-School super gepasst«.

Mit Fliegen kennt er sich schon etwas aus: Zumindest kam Charles für die diesjährige MINT-EC Math-Talent-School sogar extra aus den USA – genauer gesagt aus Washington, D.C. – hergeflogen. Seine Schule ist eine der internationalen Schulen des MINT-EC Netzwerkes. »Wir bekommen regelmäßig Veranstaltungen in Deutschland vorgestellt und können uns dann für sie bewerben. Weil ich so gut in Mathematik bin und am Ingenierswesen interessiert bin, wurde mir die Talent-School des ITWMs empfohlen«.

Die RPTU als zukünftiger Studienstandort

Nach dem Mittagessen am Mittwoch erhielten die Schüler:innen eine Führung über den Campus der RPTU. Neben der Zentralbibliothek, der Bereichsbibliothek der Mathematik, den unieigenen Sportstätten sowie den großen Vorlesungessälen lernten sie außerdem die Mathefachschaft kennen. Dabei hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, anderen Mathestudierenden Fragen über das Studium und die Universität zu stellen.

Nachtwanderung, Kartenspiele und Ausflüge

Neben all der Arbeit, darf der Spaß natürlich nicht zu kurz kommen. Dafür sorgten vor allem die Gruppenbetreuenden.

Sie waren als ganztägige Ansprechpartner:innen für die Schüler:innen da und vor allem für die Freizeitgestaltung verantwortlich. Die gemeinsamen Abende waren dabei für alle Teilnehmenden ein absolutes Highlight. »Wir sind meistens noch sehr lange aufgeblieben und haben Karten oder am Tischkicker gespielt«, erzählte Charles. Auch Jessica und Franziska stimmten zu: »Die Abende waren immer super, da hatte man auch mal Zeit, um sich mit Leuten zu unterhalten, die man bisher nicht so gut kannte«.

Für Johanna war neben dem Kartenspielen, vor allem die Nachtwanderung ein Highlight. »Ich finde die Athmosphäre in der Gruppe sehr schön und die Abwechslung zwischen Fachlichem und Freizeit ist sehr gut organisiert«.

Abendessen Brauhaus am Markt
© Fraunhofer ITWM
Nach einer verregneten Stadtführung folgte das gemütliche Zusammensein.

Um die Stadt Kaiserslautern etwas besser kennen zu lernen, stand am Mittwochabend ein Besuch beim Brauhaus am Markt an. Nach einer auf Grund des Regens kurz gehaltenden Stadtführung gab es bei leckerem Essen genügend Gelegenheit sich auszustauschen, Karten zu spielen und die Woche zu diskutieren.

Eine anstregende, aber spannende Woche

Viel Neues, viel Programm. Unsere Teilnehmenden und Projektbetreuer:innen ziehen ein Fazit:

Am Ende der Woche winkte ein letztes Highlight: die Abschlusspräsentation. Jede Gruppe stellte in einer 15-minütigen Präsentation ihre Ergebnisse vor. Danach konnten die anderen Fragen stellen. Zum Abschluss erhielten alle Teilnehmer:innen noch ein Zetrifkat. Besonders die Projektbetreuer;innen kamen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. »Die waren echt super, ich musste kaum helfen«, erzählt Cymoen O'Reilly.

Es hat ihnen sehr gut gefallen, da sind sich die 36 Schüler:innen einig. Charles fasst es noch einmal zusammen: »Ich liebe solche Projekte, man lernt etwas Neues, trifft neue Leute. Es hat echt Spaß gemacht!«.