Handgehaltener Terahertz-Sensor für den mobilen Einsatz


Zu den besonderen Eigenschaften von Terahertz-Wellen zählen ihr gutes Durchdringungsvermögen elektrischer Isolatoren wie zum Beispiel Keramik, Glas und Kunststoff sowie die Vermeidung von Koppelmedien und Strahlschutzmaßnahmen. Das bringt ihnen Vorteile gegenüber etablierten Verfahren auf Basis von Röntgen, Ultraschall oder Thermographie, die insbesondere bei mehrlagigen Bauteilen mit Schäumen und Wabenstrukturen an ihre Grenzen stoßen.
 

Die Grenzen der Ultraschall-Technik überwinden

In vielen praktischen Anwendungen sind Messmethoden gefragt, die mobil und schnell einsetzbar sind. Aus diesem Grund wird oftmals Ultraschall eingesetzt. Um die hohen Einkoppelverluste beim Übergang von Luft auf einen Werkstoff zu minimieren, werden dabei Koppelmedien wie Wasser und Gel verwendet. Dies ist aber bei Keramiken und Schäumen nicht möglich. Hier kommt die Terahertz-Messtechnik zum Zuge, denn sie ist berührungslos, benötigt somit kein Kopplungsmedium und kann zudem Hohlstrukturen prüfen.

Mobiler Handscanner für die zerstörungsfreie Terahertz-Prüfung
© Fraunhofer ITWM
Unser handgehaltener Terahertz-Sensor für die mobile Anwendung ist ohne weitere Geräte einsatzbereit, eine Standard-Steckdose ist schon ausreichend.
Mobiler Handscanner für die zerstörungsfreie Terahertz-Prüfung
© Fraunhofer ITWM
Der Handscanner besteht aus einer Rechnereinheit und dem hier abgebildeten Messkopf.

Innovativer Handscanner

Der Handscanner ist ein vollständiges Terahertz-Prüfsystem für die zerstörungsfreie Vor-Ort-Prüfung. Dank seiner kompakten, leichten Bauweise ist er mühelos zu transportieren und bietet sich damit zum Beispiel für die Untersuchung immobiler Proben sowie zum Einsatz an unterschiedlichen Prüfstellen in der Produktion an. Ein einseitiger Probenzugang ist ausreichend, da das System in Reflexion arbeitet. Das Sensorgehäuse ist staubdicht und spritzwassergeschützt und erlaubt daher auch den Einsatz in einer Fertigungsumgebung. Ein im Rechner integrierter Touchscreen dient zum einfachen Bedienen und Anzeige der Messung.

Wird der Handscanner nun über eine Probe bewegt, nimmt er kontinuierlich A-Scans (Tiefenprofile) auf und registriert zeitgleich die Position des Wegaufnehmers. Durch die Verknüpfung beider Informationen erstellt er nun die zugehörigen B-Scans (ortsaufgelöste Querschnittsaufnahmen). Ungleichmäßige Bewegungen des Scanners korrigiert der Wegaufnehmer.

 

Rohrinspektion im Produktionsprozess

Unser Handscanner ist bereits im Produktionsumfeld im Einsatz. Ein Beispiel hierfür ist die Rohrinspektion direkt nach dem Extruder (Maschine zur Herstellung von Formstücken aus thermoplastischem Material). Die Messung mit dem Handscanner ermöglicht so eine schnelle Prozessregelung. Ultraschall kann hier aufgrund der erhöhten Rohrtemperatur und der in Rohrinneren vorhandenen plastischen Seele nicht eingesetzt werden. Ein weiteres Beispiel ist die Inspektion der Rohrisolationen nach dem Schweißprozess.

Video: Mobile Terahertz-Prüfsysteme am Fraunhofer ITWM

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