Erkrankungen des Innenohrs gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Derzeit verwendete Therapiemethoden beinhalten u.a. intravenöse Infusionen, deren Wirkungsweise allerdings nicht unumstritten ist. Studien haben gezeigt, dass nur sehr hohe Pharmaka-Dosen zu messbaren Wirkstoffspiegeln im Innenohr führen, die jedoch unerwünschte systemische Nebenwirkungen nach sich ziehen können.
Aus diesem Grund beschäftigt sich die medizinische Forschung seit geraumer Zeit mit lokalen Therapiemethoden, bei denen die Pharmaka in geeigneter Weise an die Rundfenstermembran gebracht werden und von dort in das Innenohr diffundieren. Mangelnde Kenntnis der Pharmaka-Kinetik im Innenohr ist derzeit einer der Hauptgründe für die Unsicherheit im Umgang mit dieser Methode und Grund für umfangreiche Tierversuche. Allerdings sind die morphologischen Eigenschaften des Innenohrs verschiedener Spezies auch unterschiedlich, so dass die Ergebnisse der Tierversuche nicht direkt auf den Menschen übertragbar sind.