Druck- und Siedewasserreaktoren in Kernkraftwerken
Die Sicherheit von Druck- und Siedewasserreaktoren (DWR und SWR) in Kernkraftwerken hat aufgrund der Ereignisse in Fukoshima verstärkt an Bedeutung gewonnen und bleibt auch nach dem Atomausstieg ein wichtiges Thema, damit kritische Entscheidungen im Falle eines Umbaus oder gar bei einem Störfall zeitnah mittels Computersimulationen unterstützt werden können. Von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) wird seit Jahren die Software COCOSYS entwickelt und eingesetzt.
Temperaturschichtungen im Wasser
In den Raumbereichen im Sicherheitsbehälter von DWR und SWR befinden sich große Wasservorlagen (Kondensationskammer bei SWR), welche auch bei einem Störfall entstehen können (Sumpf und Reaktorgrube bei DWR, Steuerstabantriebsraum bei SWR). Diese Wasservorlagen weisen eine ausgeprägte dreidimensionale Geometrie auf, in der es zu Temperaturschichtungen im Wasser kommt.
Das Globalmodell COCOSYS kann bisher nur eine gemittelte Wassertemperatur im Wasser berücksichtigen. Daher können die hydrodynamischen und thermischen Prozesse während eines Füllvorgangs in einem Behälter nur sehr grob modelliert werden.
Entwicklungen einer kompatiblen Software CoPool
Im Rahmen des BMWi Projekts CoPool bestand somit die Aufgabe eine kompatible Software CoPool zu entwickeln, die eine höhere Genauigkeit für die Strömungs- und die Wärmeaustauschsimulation ermöglicht ohne die Berechnungszeiten für die Simulation gegenüber COCOSYS deutlich zu steigern.
Deswegen muss eine Kompromisslösung gefunden werden zwischen:
- der Genauigkeit der Modelle
- Diskretisierung der Gleichungen
- der Geometrie
- der notwendigen Simulationszeit