Die neonatologische Intensivtherapie zielt darauf ab, die unreifen Organfunktionen von extrem Frühgeborenen derart zu unterstützen, dass die Entwicklung sich bestenfalls so vollzieht, als habe sie im Mutterleib stattgefunden. Vor allem soll eine normale Entwicklung des Gehirns, insbesondere des cerebralen Cortex, ermöglicht werden. Bedrohungen dieses Entwicklungsprozesses entstehen insbesondere bei akuten Beeinträchtigungen der Sauerstoffversorgung des Gehirns.
Hier sind Überwachungssysteme im Einsatz, die eine Einschränkung der Sauerstoffversorgung des gesamten Organismus detektieren können. Die jeweilige Relevanz eines einzelnen solchen Ereignisses für die cortikale Sauerstoffversorgung ist allerdings in vielen Fällen unklar. Während des cortikalen Reifungsprozesses vernetzen sich die Nervenzellen. Dieser Prozess kann einerseits durch schädigende Einflüsse, wie z.B. Sauerstoffunterversorgung, gestört werden. Andererseits ist es denkbar, dass die übliche cortikale Entwicklung allein durch den Ablauf unter unphysiologischen Bedingungen außerhalb des Mutterleibes verändert wird. Anhand der elektrischen Entäußerungen der cortikalen Nervenzellen, die mittels des EEG abgeleitet werden, können cortikale Reifungsprozesse abgelesen werden.