Der Einfluss von Fahrer und/oder Bediener auf Fahrzeug oder Maschine ist hinsichtlich Betriebsfestigkeit, Energie- und Ressourceneffizienz und Sicherheit sehr groß. Dies trifft in besonderem Maße auf den Nutzfahrzeugbereich zu: Fähigkeiten und Erfahrung des Bedieners und die daraus resultierenden Arbeitsschritte und Strategien beeinflussen signifikant das Maschinenverhalten.
In einer simulationsgestützten Gesamtsystemanalyse und -optimierung ist es daher zwingend nötig, diesen Einfluss in entsprechender Güte und Genauigkeit abzubilden.
Dazu werden am Fraunhofer ITWM Fahrer- und Bedienermodelle entwickelt, implementiert und eingesetzt. Grundlegendes Ziel der Fahrermodellierung ist die Nachbildung (mathematische Beschreibung) der Fahrzeugsteuerung durch den menschlichen Fahrer zur Verwendung in einer Gesamtfahrzeugsimulation. Dabei werden sowohl klassische Konzepte (z.B. Zwei-Ebenen-Modell) benutzt und angewendet als auch neue Verfahren und Ansätze entwickelt und umgesetzt. Methodisch werden klassische Regelungstechniken eingesetzt aber auch moderne Verfahren aus dem Bereich der optimalen Steuerung und modellprädiktiven Regelung entwickelt - gerade hier liegt ein starker Fokus unserer Forschung und wissenschaftlichen Aktivitäten.
Das Anwendungsspektrum reicht dabei von der Berechnung von Fahrertyp-abhängigen Geschwindigkeitsprofilen bis hin zu vollen Fahrermodellen, die in der Ganzfahrzeugsimulation innerhalb kommerzieller MKS-Software eingesetzt werden können.