Seminar / 29. September 2020
Bruchmechanik in der Betriebsfestigkeitsanwendung
Herkömmlich unterscheiden sich die Konzepte der Schwing- (Betriebs-) Festigkeit und Bruchmechanik bei zyklischer Beanspruchung darin, dass erstere Gesamtlebensdauern und Schwingfestigkeiten (Wöhlerkurven), letztere hingegen Restlebensdauern von Strukturen mit bereits längeren Rissen ermitteln. Will man das Bruchmechanik-Konzept auf den Bereich der Schwingfestigkeit ausdehnen, so müssen drei Probleme gelöst werden:
- Eine physikalisch sinnvolle Festlegung einer Ausgangsrissgröße für die Analyse.
- Das sogenannte Kurzrisswachstum muss adäquat beschrieben werden. Das erfordert die elastischplastische Ermittlung der Rissspitzenbelastung und die Erfassung des graduellen Aufbaus des sogenannten Rissschließeffekts.
- Bei Lasten oberhalb der Dauerfestigkeit ist Mehrfachrissausbreitung in die Analyse einzubeziehen.
Es zeigt sich, dass die Analyse auf statistischer Grundlage durchgeführt werden muss.
Das Fortbildungsseminar besteht aus zwei Hauptteilen, die organisatorisch nach Vormittag und Nachmittag unterteilt sind.
Am Vormittag sind zwei Einführungsvorträge vorgesehen, die die wissenschaftlichen Grundprinzipien erläutern.
Der Nachmittag beinhaltet einen Übungsteil, bei dem die Teilnehmer mitmilfe von Computersoftware selbst einfache Analysen durchführen sollen. An eine Einführung in das Programm schließen sich mehrere Übungseinheiten an.