Und die Mathematik so: Ist uns doch egal!
Die Mathematik hat sich bereits früh aus dieser Diskussion herausgezogen, und den Zufall einfach axiomatisch definiert. Wenn sich etwas so und so verhält, dann nennen wir es Zufall und dann rechnen wir auf diese und jene Art und Weise damit.
Zur Verdeutlichung etwas klassische Geometrie. Euklid definierte einen Punkt als etwas, das keine Teile hat. Eine Linie ist eine Länge ohne Breite und zwei Punkte definieren über ihre Verbindungslinie genau eine Gerade. Daraus (und aus weiteren Definitionen und Axiomen) leitet sich quasi alle Geometrie ab, die man aus der Schule kennt. Ersetzt man jetzt »Punkt« durch »Tennispieler:in« und »Linie« bzw. »Gerade« durch »Doppelpaar«, lassen sich manche Sätze der Geometrie in (einigermaßen) sinnvolle Aussagen über Tennis übersetzen. Zwei Doppelpaare, die mindestens zwei Spieler:innen gemeinsam haben, sind gleich.
Was ist eigentlich ein Flächeninhalt? Eine Zahl, die einer geometrischen Figur (z.B. Dreieck) zugeordnet ist. Legt man zwei geometrische Figuren überlappungsfrei nebeneinander, so ist der Flächeninhalt gerade die Summe der einzelnen Flächeninhalte.
Eine Wahrscheinlichkeit ist eine Zahl, die einem Ereignis (z.B. »eine Eins oder Zwei würfeln«) zugeordnet ist. Legt man zwei Ereignisse überlappungsfrei zusammen (z.B. »eine Eins oder Zwei würfeln« mit »eine Drei würfeln«), so ist die Wahrscheinlichkeit gerade die Summe der einzelnen Wahrscheinlichkeiten. Seht Ihr die Analogie?
Die mathematisch übergeordnete Theorie ist die Maßtheorie. Flächeninhalte sind spezielle Maße, genau wie Wahrscheinlichkeiten spezielle Maße sind. Ob man dann jedem Würfelergebnis aus Symmetriegründen 1/6 zuordnet oder von gezinkten Würfeln redet, ist der Mathematik egal. Die Rechenregeln im Hintergrund bleiben unverändert.