Einweihung des Simulationszentrums Rheinland-Pfalz
Computersimulationen sind zu einem wichtigen Bestandteil bei der Entwicklung neuer Produkte und der Verbesserung von Produktionsprozessen geworden. Sie haben aber zwei Nachteile: Die anfallenden Datenmengen bewegen sich im Giga- und Terabyte-Bereich, d.h. man braucht sehr leistungsfähige Rechner mit großer Speicherkapazität, wie sie in der Regel nur in Großunternehmen mit eigener Forschungsabteilung vorhanden sind. Und man braucht geschulte Mitarbeiter, die sich mit den aktuellen CAE-Programmen auskennen. Um auch klein- und mittelständischen Firmen den Einsatz moderner Entwicklungsmethoden zu ermöglichen, wird in Kaiserslautern jetzt das »Simulationszentrum Rheinland-Pfalz« (SRP) eröffnet.
Es ist eine gemeinsame Einrichtung des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik und des Fachbereichs Mathematik der TU Kaiserslautern. Seine Mitarbeiter werden in erster Linie rheinland-pfälzische Firmen bei der qualifizierten Anwendung von CAE-Methoden im Produktions- bzw. Produktentwicklungsprozess technisch beraten und unterstützen.
Dies umfasst sowohl die Einführung von CAE-Technologien bei Firmen wie auch die Umgestaltung bzw. Erweiterung von CAE-gestützten Arbeitsprozessen bis zur Durchführung von Audits zur Gestaltung und Optimierung solcher Prozesse. Das SRP verfügt über eine breite Palette von Simulations- und Berechnungswerkzeugen (inkl. CAD-Software) auf leistungsfähiger Rechner-Hardware. Geplant ist darüber hinaus der Aufbau einer landesweiten Netzwerkstruktur unter Einbeziehung regionaler Wirtschaftsförderungsgesellschaften sowie der Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz, um die regionale Präsenz des SRP in unmittelbarer Nähe der Firmen zu ermöglichen. Offiziell eingeweiht wird das Simulationszentrum Rheinland-Pfalz am 19. Juni im Fraunhofer-Zentrum Kaiserslautern.
Dr. Klaus Dreßler vom Fraunhofer ITWM, der das neue Zentrum leiten wird, stellt es vor, und Unipräsident Prof. Helmut Schmidt sowie der Dekan des Fachbereichs Mathematik, Prof. Ralf Korn, erläutern die Möglichkeiten der neuen Einrichtung für die TU Kaiserslautern. Aber auch die Sicht der Industrie kommt nicht zu kurz: Vertreter der Firmen HegerGuss in Enkenbach, TRW Lucas Automotive in Koblenz und John Deere in Zweibrücken werden erläutern, welche Erwartungen sie an das SRZ haben. Diese Firmen arbeiten bereits seit Jahren mit dem Fraunhofer ITWM zusammen. Grußworte sprechen auch Wissenschaftsminister Jürgen Zöllner und Wirtschaftsminister Hendrik Hering.
Gefördert wird das SRP durch das Land Rheinland-Pfalz, die Stiftung Rheinland-Pfalz für Innovation und den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung.