Fraunhofer-Zentrum feierlich eingeweiht
Dass das neue Fraunhofer-Zentrum nach nur zwei Jahren Bauzeit mit einer Feierstunde offiziell seiner Bestimmung übergeben werden konnte, ist vor allem der guten Zusammenarbeit von Geldgebern, Architekten, Bauherren und Baufirmen zu verdanken. Wie zu Beginn erhofft, bildet das neue Fraunhofer-Zentrum nun den Kern eines neuen Technologieparks an der Trippstadter Straße, denn weitere Institute und Firmen werden sich in naher Zukunft dort ansiedeln.
Die stimmungsvolle Veranstaltung vereinte eine große Zahl von Politikern, Wirtschaftsvertretern und Wissenschaftlern, die in den vergangenen Jahren engagiert und entschlossen die Idee verfolgt hatten, in Ergänzung zur Technischen Universität und zur Förderung des Standortes Kaiserslautern ein Kompetenzzentrum mit wissenschaftlicher Schrittmacherfunktion zu schaffen. Das Zentrum entstand nun binnen kürzester Zeit in unmittelbarer Nachbarschaft mit der Technischen Universität Kaiserslautern.
Perspektiven für Zukunftsmärkte
Der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Hans-Jörg Bullinger, betonte in seinem Festvortrag mit dem Thema „Perspektiven für Zukunftsmärkte“ insbesondere die Bedeutung der Fraunhofer IuK-Gruppe, der auch die beiden Institute Fraunhofer IESE und Fraunhofer ITWM angehören.
Mit 15 Mitgliedinstituten und einem Jahresbudget von 170 Mio € ist die Fraunhofer IuK-Gruppe nicht nur der größte Institutsverbund innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft, sondern der größte Forschungsverbund für Informations- und Kommunikationstechnik in Europa. Durch die räumliche Nähe zueinander können die beiden Institute IESE und ITWM nun bestehende Synergien noch besser nutzen, wodurch der Mehrwert für Auftraggeber aus der IuK-Branche steigt. Für Prof. Bullinger kann das neue Fraunhofer-Zentrum hierfür wichtige Impulse liefern: "Gebäude sind Räume für Begegnungen. Offenheit und Transparenz in der Architektur schaffen die Grundlage für Kommunikation. Werte entstehen dort, wo Menschen interdisziplinäres Wissen zusammenbringen und kreativ Neues erschaffen", so Prof. Bullinger in seiner Ansprache.
Wirtschaftliche und wissenschaftliche Zukunftsaspekte für Kaiserslautern betonten der Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, und der Leiter der Abteilung für Information und Kommunikation sowie Neue Technologien im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Dr. Wolf-Dieter Lukas. Die Investition in die Informations- und Kommunikationstechnologie und die angewandte Mathematik habe neben dem wissenschaftlichen und technischen Know-how Kaiserslautern auch zusätzliche Vorteile in Form neuer Arbeitsplätze und hoher Attraktivität für Investoren gebracht.
Entwicklungspolitisch kluge Entscheidung
Kaiserslauterns Oberbürgermeister Bernhard Deubig charakterisierte das Großprojekt als eine entwicklungspolitisch kluge Entscheidung, mit der man den hohen Erwartungen in jeglicher Hinsicht mehr als entsprechen werde. Der Präsident der Technischen Universität Kaiserslautern, Prof. Helmut J. Schmidt, ging in seinem Grußwort insbesondere auf die vielfältigen Synergieeffekte ein, die sich zwischen der Universität und dem neuen Fraunhofer-Zentrum bereits eingestellt hätten bzw. sich noch einstellen werden. Die in Europa beispiellose Konzentration von IT-Forschung und -Entwicklung werde die Bedeutung des Wissenschaftsstandorts Kaiserslautern langfristig festigen helfen, so Prof. Schmidt.
Mit Dankesworten wandten sich die Institutsleiter an Freunde und Förderer. Der Stolz auf Erreichtes und der Ausblick auf neue Potenziale, die das Fraunhofer-Zentrum bietet, bestimmten die Ansprachen der Fraunhofer-Direktoren. Prof. Dieter Rombach vom Fraunhofer IESE sah insbesondere den Innovationsprozess von der ersten Idee bis zur industriellen Erprobung in idealer Weise durch das klar strukturierte und multifunktionale Gebäude unterstützt. Der Leiter des ITWM, Prof. Dieter Prätzel-Wolters, zog zudem Parallelen zur Mathematik: Wie diese überzeuge das neue Fraunhofer-Zentrum mit seinen schönen Formen, seinen klaren Strukturen und seinen eleganten Wegen.
Vorhaben verlief durchweg plangemäß
Prof. Horst Ermel, der mit seinem Architektenbüro ASPLAN die Planung und Erstellung des Bauprojektes leitet, zeigte sich hoch zufrieden, dass der anvisierte Einzugstermin im zweiten Halbjahr 2005 verzugsfrei eingehalten werden konnte. Für ihn fördert die qualifizierte Architektur die Kommunikation und erzeugt Innovation - eine der Voraussetzungen für erfolgreiche Forschung.
Das mit 47 Millionen Euro veranschlagte Vorhaben verlief durchweg plangemäß – ein bei der gegebenen Komplexität des Projekts durchaus bemerkenswerter Aspekt. Im August 2005 konnte das Fraunhofer IESE seine neuen Räume beziehen, das Fraunhofer ITWM folgte Anfang 2006. Die Steuerung des Gesamtprojektes lag bei der Bauabteilung der Fraunhofer-Gesellschaft.
Der Festakt mit über 200 geladenen Gäste klang aus mit einem kleinen Imbiss begleitet von den Klängen des Helmut Engelhardt-Quartetts.