Wir sehen: Je höher die Korrelation, desto geringer die Sensitivität. Ist die Korrelation 0, so beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass ein:e Erkrankte:r mindestens einen positiven Test erhält 93,6 Prozent (obere blau-gestrichelte Linie); ist die Korrelation perfekt, so ist diese Wahrscheinlichkeit bei genau 60 Prozent (untere blau-gestrichelte Linie). Diese Werte stellen zwei Extreme dar. Die 93,6 Prozent könnten Lesenden des ersten Teils unseres Blogposts zu diesem Thema bekannt vorkommen – ist die Korrelation 0, so sind die einzelnen Testergebnisse unabhängig voneinander und der Serientest hat eine deutlich erhöhte Sensitivität von eben jenen 93,6 Prozent. Umgekehrt: Ist die Korrelation 1, was eine perfekte Reproduzierbarkeit des Tests bedeutet, so legt das erste Testergebnis die nachfolgenden fest. Ist in diesem Fall der erste Test positiv, so sind es auch die nachfolgenden – mit anderen Worten: Ob ich nun einen oder zehn Tests ausführe, ist in diesem Fall egal. Demzufolge hat der Serientest in diesem Fall die gleiche Sensitivität wie der einzelne Test und dies waren die angenommenen 60 Prozent. Die Wahrheit dürfte nun irgendwo dazwischen liegen und damit wird unser Serientest eine reduzierte Sensitivität zwischen 60 und 93,6 Prozent aufweisen. Somit würde man als erkrankte Person hier immer von einem Serientest gegenüber einem einzelnen in Form einer (leicht) höheren Sensitivität profitieren.
Mehrere Tests aus der Sicht der Gesunden
Gehen wir nun zu der Spezifität und den Gesunden. Diese Situation wird in der folgenden Grafik dargestellt.