Transparenz im Versicherungswesen: Fraunhofer ITWM beantwortet EIOPA-Konsultationsfragen

Fraunhofer ITWM beteiligt sich an EIOPA-Konsultation zum Thema »Value for Money«

Kurznews / 14. November 2024

Die EIOPA (European Insurance and Occupational Pensions Authority / Europäische Aufsichtsbehörde für Versicherungswesen und betriebliche Altersvorsorge) hat im Oktober 2024 ein Konsultationspapier zum Thema »Value for Money« veröffentlicht. Das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM hat als wissenschaftlicher Partner daran mitgewirkt, Versicherungsprodukte zu bewerten und damit Aufsichtsbehörden dabei zu unterstützen, den Nutzen für Kundinnen und Kunden zu messen und zu überwachen.

Das Konzept der EIOPA ist eine Benchmark-Methode für nationale Aufsichtsbehörden, um den Nutzen von fondsgebundenen und hybriden Versicherungsprodukten für Kundinnen und Kunden zu quantifizieren. Zum Validieren der Methode hat die Behörde wertvolle Einblicke von Stakeholdern eingeholt. Dazu wurden von verschiedenen Organisationen und Unternehmen 26 Fragen beantwortet, um gezieltes Feedback zur Methode und zu Kriterien für Versicherungsprodukte zu sammeln. Die Abteilung »Finanzmathematik« des Fraunhofer ITWM hat die Fragen ebenfalls beantwortet. Das mathematische Institut ist damit eine von nur zwei wissenschaftlichen Einrichtungen, die sich an der Konsultation beteiligten.

Methode in mehreren Schritten

Die eigentliche Methodik bestand aus drei Schritten: Produktclusterbildung, Definition von Indikatoren für Kosten und Rendite und die Festlegung von Benchmarks basierend auf bestehenden Daten.

Ziel ist es, Produkte transparenter und vergleichbarer zu machen sowie Kundinnen und Kunden vor ungerechtfertigten Kosten zu schützen. Nationale Aufsichtsbehörden sollen zusätzlich qualitative und quantitative Vorteile der Produkte berücksichtigen können.

Fraunhofer ITWM liefert wissenschaftliche Perspektiven

»Die Ergebnisse sind auf den Seiten der EIOPA öffentlich zugänglich und tragen dazu bei, das Konzept weiter zu schärfen. Das Konsultationspapier unterstützt bei der Optimierung des Versicherungsmarktes in Europa – insbesondere beim Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher,« so Marcus Willems, Geschäftsfeldentwickler »Lebensversicherung und Altersvorsorge« am Fraunhofer ITWM. »Durch unsere fast zehnjährige Arbeit mit der Produktinformationsstelle Altersvorsorge gGmbH (PIA) konnten wir umfangreiche Erfahrungen in diesem Schwerpunkt sammeln, speziell in der Klassifizierung von privaten Altersvorsorgeprodukten. Wir freuen uns, dass unsere Expertise jetzt auch hier miteinfließen konnte und wir eine wissenschaftliche Perspektive einbringen durften.«

Die Benchmarks sind entscheidend für die Arbeit der EIOPA und der Aufsichtsbehörden, die verstärkt auf einen datengestützten und risikobasierten Ansatz setzen, um Value-for-Money-Risiken zu überwachen. Sie helfen dabei, Produkte mit hohen finanziellen Risiken zu identifizieren und sicherzustellen, dass der Mehrwert für die Verbraucherinnen und Verbraucher im Mittelpunkt der Versicherungsprodukte steht.

Auch in Deutschland gibt es bereits ein vergleichbares Konzept: Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hat im Januar 2023 mit ihrem Merkblatt 01/2023 wesentliche Aspekte der EIOPA-Methoden umgesetzt und stellt so sicher, dass diese wohlerhaltensaufsichtlichen Prinzipien national verankert sind. Das Fraunhofer ITWM steht ebenso im Austausch mit der BaFin, um gemeinsam an weiteren Optimierungen zu arbeiten.

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Methode in mehreren Schritten

Fraunhofer ITWM liefert wissenschaftliche Perspektiven

EIOPA-Konsultationspapier

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