Innenstaatssekretär Daniel Stich spricht in Vortragsreihe »Blick über den Tellerrand« des Fraunhofer ITWM

Wahlkampf im Wandel – Die Rolle moderner Technologien und ihre Auswirkungen auf die Demokratie

Pressemitteilung / 17. September 2024

Das Fraunhofer ITWM kennt Daniel Stich gut: Vor seiner Ernennung zum Innenstaatssekretär war er im Landesministerium für Wissenschaft und Gesundheit für den Schwerpunkt »Gesundheit« verantwortlich. Während der Hochphasen der Corona-Epidemie untersuchte das Institut für das Ministerium die Fallzahlen und beriet Daniel Stich in seiner Rolle als Landesimpfkoordinator in wöchentlichen Meetings. Auch nach dem Abklingen der Epidemie ging die Zusammenarbeit weiter: Das Fraunhofer ITWM begleitete das Abwasseranalyseprogramm der Landesregierung im Abgleich mit dem Testprogramm SentiSurv. Dabei wurden bis März dieses Jahren Daten erhoben, um den Verlauf einer vergleichbaren Epidemie künftig besser vorhersagen und geeignete Maßnahmen ergreifen zu können.

Nun kommt der in Kaiserslautern geborene Daniel Stich in einer ganz anderen Rolle ans Fraunhofer ITWM: Als Referent in der Reihe »Blick über den Tellerrand« spricht er am 26. September 2024, um 18 Uhr über »Wahlkampf im Wandel: Die Rolle moderner Technologien und ihre Auswirkungen auf die Demokratie«. Wir haben ihn gefragt, was ihn an diesem Thema reizt.

Lieber Herr Stich, wir kennen Sie bisher als Referent in verschiedenen Ministerien der Landesregierung, als Ministerialdirektor für den Bereich Gesundheit im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit und seit Juli 2024 als Staatssekretär im Innenministerium. Was hat Sie bewogen, in unserer Reihe »Blick über den Tellerrand« vorzutragen?

Weil all meiner Arbeit unsere Demokratie zugrunde liegt und Demokratien ohne Wahlen nicht vorstellbar sind, Wahlen ohne Wahlkampf auch nicht, insofern ist Wahlkampf auch eine zutiefst demokratische Sache. Das gilt in Europa und Deutschland und das gilt in den USA. Wahlkampf ist für mich ein faszinierendes Thema, eine faszinierende Zeit. Ich war Campaigner und habe Erfahrungen in den USA und Rheinland-Pfalz gesammelt, mag die intensive Auseinandersetzung um die Richtungsentscheidung einer Gesellschaft.

Was reizt Sie an diesem politischen Thema? Gibt es eine Verbindung zu Ihrer täglichen Arbeit?

Ich habe mich seit dem Studium intensiv mit politischer Kommunikation und Wahlkämpfen auseinandergesetzt. Als Staatssekretär im Innenministerium bin ich auch für den Kontakt mit den US-Streitkräften zuständig. Das ist gewissermaßen der Brückenschlag zwischen meiner Zeit als Campaigner im US-Wahlkampf und als Campaigner in Rheinland-Pfalz. In Rheinland-Pfalz sind viele US-Amerikaner stationiert und viele leben in und um Kaiserslautern. Ich bin in Kaiserslautern aufgewachsen. Für mich war das Miteinander immer gleichermaßen selbstverständlich wie spannend. Dass ich mit der Atlantischen Akademie heute als Staatssekretär genau in diesem Feld tätig sein darf, ist für mich eine besondere Freude.

Wie schauen Sie auf den Wahlkampf in den USA?

Zunächst einmal mit großem Interesse – beruflich, wie privat. Aber natürlich ist auch die Sorge dabei, dass populistische Kräfte an Einfluss gewinnen. Der Diskurs ist sehr hart und weniger politisch geworden. Der Modus des Wahlkampfes ist verändert.

Rheinland-Pfalz war den USA in den letzten Jahrzehnten ein zuverlässiger Partner, und die Unterstützung der USA war gleichermaßen verlässlich für Rheinland-Pfalz. Ich denke da auch an die großen Investitionen der USA in Rheinland-Pfalz. Wir wollen diesen Kurs fortsetzen und ich hoffe natürlich, dass kein Wahlergebnis dem entgegensteht. Gleichzeitig müssen wir uns als Demokraten fragen, haben wir wirklich alles getan, ist unsere Arbeit sichtbar genug? Das gilt weltweit und ist sicherlich keine Aufgabe des Wahlkampfes alleine, sondern politische Aufgabe allgemein.

Wen möchten Sie erreichen mit Ihrem Vortrag und welche Diskussionsfelder sehen Sie für den Dialog?

Wir wollen gemeinsam über den Tellerrand und über den Atlantik schauen. Das sehe ich im Fokus. Darüber hinaus trage ich gerne vor, gerade wenn es um so ein Herzensthema geht, das sowohl meine Biografie als auch meine Arbeit berührt. Insofern sind alle willkommen, die das Thema interessiert und am Dialog interessiert sind. Und wenn ich danach eine neue Perspektive oder einen neuen Aspekt kennengelernt habe, war es ein erfolgreicher Abend. Ich freue mich!

Bild zum Download: Porträt Daniel Stich [ JPG 11,36 MB ]

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Vortragsreihe

Blick über den Tellerrand

Einmal im Monat öffnen wir die Türen für alle Interessierten und laden dazu ein, gemeinsam den Horizont zu erweitern.

Das Felix-Klein-Zentrum für Mathematik stellt die institutionelle Verknüpfung dar zwischen Lehre und Forschung am Fachbereich Mathematik sowie der Praxisorientierung des Fraunhofer ITWM. Im Rahmen dessen wird auch die Vortragsreihe »Blick über den Tellerrand« organisiert.