Was wissen wir bei diesem Thema, was wir noch nicht wissen? Wo könnte die Statistik erst in Zukunft potentiell unterstützen?
Sascha Feth:
Ganz allgemein sind das natürlich so Dinge wie die Wirksamkeit der Impfung, ob man nach einer überstandenen Infektion immun ist usw. Aber auch kleinere Unklarheiten, wie z.B. ob es zwischen den Geschlechtern Unterschiede in der Sterblichkeit gibt usw. Hier müssen wir einfach abwarten, bis noch mehr Daten zur Verfügung stehen.
Jochen Fiedler:
Wir wissen sehr wenig darüber, wie Kontaktmuster aussehen, wie und wann sie sich verändern und was dafür alles Gründe sein können. In der ersten Welle haben die Maßnahmen hierzulande auch deswegen so gut funktioniert, weil relativ viel Angst vorhanden war, nach den frischen Bildern aus Italien. Dinge wie Angst lassen sich aber nicht ordentlich messen, weswegen es immer schwierig ist, den genauen Effekt einer Maßnahme vorherzusagen.
Wir wissen auch nicht, wie genau sich das durchschnittliche Testverhalten ändern kann. Über Weihnachten und Silvester gab es nur sehr wenige Tests, was verschiedene Ursachen hatte. Ohne die genauen Kenntnisse dieser Ursachen und deren Auswirkungen lässt sich aber aus den vorhandenen Daten kaum sinnvoll hochrechnen, wie viele Infektionen wirklich vorlagen.