Aus einer begriffsgeschichtlichen Perspektive wird der Vortrag vorstellen und diskutieren, was das lange 20. Jahrhundert (also etwa 1880 bis heute) neben dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Zeitbegriff an weiteren Zeitkonzepten, Zeittheorien und Zeitvorstellungen hervorgebracht hat. Dabei wird es um historische wie soziologische, philosophische wie politische Vorstellungen gehen, deren Verhältnis zur Entwicklung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Zeitbegriffs beleuchtet wird.
Referent: Prof. Dr. Christian Geulen (Universität Koblenz, Neuere/Neueste Geschichte und deren Didaktik)
Christian Geulen ist Universitätsprofessor für Neuere und Neueste Geschichte und ihre Didaktik an der Universität Koblenz. Er studierte Geschichte und Sozialwissenschaften an der Universität Bielefeld sowie an der Johns Hopkins University, Baltimore. Er war Fellow und Gastprofessor am Freiburger FRIAS, am ZZF in Potsdam sowie an der Stanford University, California. Zu seinen Forschungsgebieten gehören die Geschichte politischer Ideologien (Nationalismus, Rassismus, Kolonialismus, Populismus), die Geschichtstheorie und die Historische Semantik. Er veröffentlichte u.a. Vom Sinn der Feindschaft, hg. m. B. Liebsch u. A. von der Heyden, Berlin 2002; Wahlverwandte. Rassendiskurs und Nationalismus im späten 19. Jahrhundert, Hamburg 2004; Geschichte des Rassismus, 4. Aufl. München 2017.
Die Veranstaltung moderiert Prof. Dr. Karl-Heinz Küfer. Er ist Sprecher des Felix-Klein-Zentrums für Mathematik und Bereichsleiter »Optimierung« und Abteilungsleiter »Optimierung in den Life Sciences« am Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM.