»Wir integrieren in unserem Simulationsmodell Daten, Wissen und Erkenntnisse aus der Medizin, der Sozialforschung und der Psychologie, um für die Verbreitung des Virus relevante individuelle Verhalten der einzelnen Personen, aber auch gruppendynamische Prozesse abzubilden. Damit wollen wir Entscheidungstragende im Krisenmanagement darin unterstützen, die Wirksamkeit von Maßnahmen und deren Folgen bestmöglich einzuschätzen und zu bewerten«, so Timm. »Zu Beginn einer Pandemie liegen wesentliche Daten und Informationen, die zur Simulation der Ausbreitung relevant sind, oft nicht vor. Mit unseren KI-Methoden können wir die Lücken in den Daten modellieren, um trotzdem plausible Verläufe darzustellen. Im Falle von Kaiserslautern wurde ein solches Modell erstmals konkret an eine Kommune angepasst, so dass wir der Stadt die Grundlage für die bestmöglichen Entscheidungen liefern können.«
Besonders der Vergleich von Maßnahmen wird dabei in den Fokus genommen, und durch Nachbildung von Menschen und deren ansteckungsrelevanten Verhaltens ist die DFKI-Forschung auf der Mikroskala einzuordnen. Wohingegen die Forschungen des ITWM global auf die Entwicklungen blicken und dann auf Regionen aufschlüsseln.
Beide Projekte ergänzen sich optimal und perspektivisch ist eine Zusammenführung von EpideMSE und SoSAD vorgesehen, um eine nachhaltige Entscheidungsunterstützung anbieten zu können. Die langjährige Expertise der wissenschaftlichen Zentren am Standort Kaiserslautern rund um Simulationen, Algorithmen und Künstlicher Intelligenz schaffen dafür ideale Voraussetzungen.