Um die relevanten Vorgänge in der Simulation richtig abzubilden, müssen alle äußeren Einflüsse auf das Fahrzeug berücksichtigt werden. Dazu zählen der Fahrer sowie die Fahrerassistenzsysteme, die den Regelkreis »Fahrzeugführung« beeinflussen. Für die Auslegung von aktiv rückwirkenden Systemen muss daher in jedem Fall die Fahrerreaktion beachtet werden, um etwa die Bedienbarkeit neuer Automatisierungssysteme zu gewährleisten.
Das RODOS® System erlaubt mit 1000kg Nutzlast die Verwendung von Serienkabinen und echten PKW-Karosserien, sodass die Haptik der von realen Fahrzeugen entspricht. Innerhalb eines sphärischen Projektionsdomes mit 10m Durchmesser wird mit 18 Projektoren eine nahtlose Projektion einer interaktiven Szene erzeugt. Der Bewegungsraum des Robotersystems ist im Vergleich zu konventionellen Hexapod-Plattformen sehr groß.
Leistungsstarker Fahrsimulator
RODOS® ist derzeit der leistungsfähigste Fahrsimulator der Fraunhofer-Gesellschaft. Er dient der Simulation und reproduzierbaren Erprobung von Fahrer-Fahrzeug-Umwelt-Interaktion. Seit 2012 werden sowohl im PKW-, als auch im Nutzfahrzeugbereich Fahrsimulationen zur Unterstützung der Produktentwicklung vom Design bis hin zur Evaluierung durchgeführt und damit Expertisen zum Einsatz und der Beurteilung von Assistenzsystemen aufgebaut.
Ein besonderes Forschungsinteresse unseres Instituts gilt den Wechselwirkungen zwischen den individuellen Reaktionen der Probanden auf den Simulator und deren in Studien beobachteten Verhaltensweisen. Dies umfasst sowohl das Simulatorkrankheitspotential als auch das subjektive Erleben der Simulation durch den Fahrer. In diesem Zusammenhang besteht weitreichende Expertise in der optimalen Berücksichtigung dieser Reaktionen - von der Planung und Modellierung der Fahrszenarien bis zur Durchführung und Auswertung der Fahrsimulation. Hierzu zählen unter anderem auch zahlreiche Untersuchungen zum Fahrerverhalten in Notfallsituationen.